Loslassen lernen: Lass los, was dir nicht gut tut

Pusteblume im Wind, deren Samen verweht werden

Im Laufe unseres Lebens begegnen wir vielen Situationen, in denen wir lernen müssen loszulassen. Sei es eine vergangene Liebe, eine tiefe Enttäuschung oder alte Gewohnheiten – das Loslassen ist ein wesentlicher Schritt in unserem persönlichen Wachstum und unserem Streben nach emotionalem Wohlbefinden. Oft wissen wir, dass wir es tun müssen und doch fällt es häufig unendlich schwer.

Was kann man loslassen?

Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.

Buddha

Das Loslassen emotionalen Ballasts ist eine befreiende Erfahrung und oftmals der Schlüssel zum Glück. Dies kann insbesondere bei Enttäuschungen, seelischen Verletzungen oder traumatischen Erlebnissen, die wir oft über Jahre hinweg mit uns herumtragen, zutreffen. Psychische Wunden, die wir uns im Laufe unseres Lebens zugezogen haben, bleiben bestehen, bis wir es schaffen, zu vergeben, zu vergessen und schließlich loszulassen. Dabei geht es darum, sich bewusst von negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit zu lösen und wieder die Kontrolle über das eigene Leben zu übernehmen.

Es gibt verschiedenste Faktoren, die man loslassen kann. Dazu zählen unter anderem:

  • toxische Beziehungen
  • der Verlust eines geliebten Menschen
  • kritische Bemerkungen, die dein Selbstwertgefühl untergraben
  • Enttäuschungen, die dich immer wieder beschäftigen
  • traumatische Erlebnisse und Verhaltensmuster, die dir schaden
  • physische Objekte, die du jahrelang unnötigerweise aufbewahrst

Oft sind es negative Gedanken und Emotionen, die uns belasten und uns im Alltag einschränken. Man muss sie akzeptieren lernen und darf sich nicht weiter von ihnen einschränken lassen. Auch unglückliche Beziehungen muss man hinter sich lassen, um ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit zurückzugewinnen und Lebensfreude und Glück wiederzufinden.

Manchmal muss man auch Dinge loslassen, die man eigentlich liebt. So ist es für Eltern oft sehr schwierig, ihre Kinder loszulassen, die nun auch ohne elterliche Unterstützung zurechtkommen. Kinder machen uns oft vor, was wir als Erwachsene wieder mühsam lernen müssen. Sie sind meist unbeschwerter beim Loslassen von Personen oder Dingen und ermöglichen somit eine natürliche Weiterentwicklung.

Was passiert, wenn wir nicht loslassen?

Loslassen ist ein grundlegender Schritt in unserem persönlichen Wachstumsprozess, der uns jedoch oftmals schwerfällt. Wir verweilen häufig in unglücklichen Beziehungen oder ungünstigen Situationen aus reiner Gewohnheit, obwohl diese schädlich für uns sind und unsere Freiheit, so zu leben, wie wir es wünschen, einschränken.

Die Unfähigkeit, loszulassen, wirkt sich schädlich auf unsere seelische Gesundheit aus und kann sich auch in körperlichen Symptomen äußern. Dazu gehören unter anderem:

  • Schlafstörungen
  • Ständige Gereiztheit
  • Endloses Grübeln und Gedankenschleifen
  • Wut- und Hassgefühle
  • Depressionen
  • Selbstablehnung
  • Konzentrationsstörungen
  • Psychosomatische Symptome, z.B. Kopfschmerzen
  • Suchtverhalten

Diese Belastungen zeichnen ein klareres Bild von der Notwendigkeit, loszulassen, um den Teufelskreis negativer Gedanken und Gefühle zu durchbrechen und wieder Freude am Leben zu finden.

Warum fällt es so schwer, etwas oder jemanden gehen zu lassen?

Hinter der Schwierigkeit, loszulassen, stecken häufig bestimmte Gründe, darunter:

  • Trauer um einen verstorbenen Menschen, der unvergessen bleibt
  • Trennungsschmerz nach Beziehungsende
  • Krankmachende Verhaltensmuster, die schwer zu überwinden sind
  • Angst vor den Konsequenzen des Loslassens
  • Furcht vor dem Alleinsein, insbesondere in Bezug auf Beziehungsprobleme
  • Sorge, es nicht alleine zu bewältigen, z.B. bei Mobbing am Arbeitsplatz

Wenn wir uns weigern, loszulassen, bleibt unser Leben stagnieren. Jobprobleme und Beziehungsschwierigkeiten bleiben bestehen und belasten uns weiterhin. Schädliche Gewohnheiten, die wir nicht aufgeben können, beeinträchtigen unsere Gesundheit.

Indem wir das Loslassen lernen, ermöglichen wir persönliche Weiterentwicklung. Wir gestalten aktiv unser Leben und beeinflussen unsere Zukunft. Ein wichtiger Aspekt des Loslassens besteht darin, uns selbst immer mehr Vertrauen zu schenken und zu akzeptieren, dass wir gut sind, wie wir sind. Mit jedem mutigen Schritt, den wir machen, schließen wir eine Tür hinter uns und öffnen eine neue, hinter der positive und erfüllende Erfahrungen auf uns warten können.

Was passiert, wenn wir loslassen?

Loslassen ist ein bedeutsamer Prozess, der von dir allein gesteuert wird und sich befreiend anfühlt. Der Akt des Loslassens kann von einer Bandbreite an Gefühlen begleitet sein, wie:

  • Wut
  • Eifersucht
  • Angst
  • Kränkung
  • Verzweiflung
  • Trauer

Es ist ein anspruchsvoller Vorgang, der sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen haben kann. Allerdings ist es essenziell, sich die negativen Folgen bewusst zu machen, die das Festhalten an veralteten Verhaltensmustern mit sich bringt. Befrage deine Wahrnehmungen, identifiziere deine Ängste und bewerte, ob diese tatsächlich begründet sind.

Mit dem Loslassen wirst du feststellen, dass belastende Situationen oder Personen plötzlich an Bedeutung verlieren und du ein Gefühl von Befreiung und Leichtigkeit empfindest. Es ist ein bewusster Schritt in Richtung eines glücklicheren Lebens.

Loslassen bedeutet auch, das negative Gedankenkarussell zu stoppen. Du beginnst, Fragen wie „Warum musste mir das passieren?“ oder „Warum ist das Schicksal so ungerecht?“ loszulassen, da sie nicht förderlich für deine persönliche Weiterentwicklung sind. Es ist ein Prozess des Vertrauens in dich selbst und der Erkenntnis, dass du in der Lage bist, für dich Belastendes hinter dir zu lassen.

10 Tipp und Übungen, wie du loslassen lernen kannst

Loslassen lernen ist nicht einfach. Man muss Veränderungen zulassen, Zusammenhänge erkennen und

  1. Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um herauszufinden, was genau dich belastet. Ist es eine Person, eine Situation oder ein Gedanke? Schreibe auf, was dir Sorgen bereitet, und reflektiere darüber, warum das so ist.
  2. Akzeptanz: Akzeptiere die Situation, wie sie ist. Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, aber du kannst entscheiden, wie du mit ihr umgehst.
  3. Verzeihen: Vergeben ist ein wichtiger Schritt, um loslassen zu können. Es geht nicht darum, das Verhalten der anderen Person zu entschuldigen, sondern darum, dich selbst von deinem Ärger und deiner Enttäuschung zu befreien.
  4. Positive Affirmationen: Wiederhole positive Aussagen in deinem Kopf oder laut. Sätze wie „Ich bin es wert, glücklich zu sein“ oder „Ich kann und werde loslassen“ können helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen.
  5. Meditation und Achtsamkeit: Nutze Achtsamkeits- und Meditationsübungen, um deinen Geist zu beruhigen und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
  6. Erlaube dir zu trauern: Bei jedem Verlust entsteht Trauer. Ob das sie nun entsteht, weil ein geliebter Mensch stirbt, Kinder das Elternhaus verlassen oder wir unseren Arbeitsplatz verlieren. Lass dieses Gefühl zu und nimm dir genügend Zeit zu trauern.
  7. Soziale Unterstützung: Sprich mit Familie und Freunden über deine Gefühle. Sie können dir eine andere Perspektive auf die Situation geben und dich in deinem Prozess des Loslassens unterstützen.
  8. Sport und Bewegung: Regelmäßiger Sport kann dabei helfen, Stress abzubauen und den Kopf freizubekommen. Es kann dich auch daran erinnern, dass du körperlich und mental stark bist.
  9. Ablenkung: Finde Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich ablenken. Ob das Lesen, Malen, Wandern oder ein Treffen mit Freunden ist, wichtig ist, dass es dich glücklich macht.
  10. Zeit: Gib dir selbst Zeit. Loslassen ist ein Prozess und geschieht nicht über Nacht. Es ist okay, sich Tage zu nehmen, an denen man trauert oder wütend ist. Wichtig ist, danach wieder aufzustehen und weiterzumachen.

Schlussfolgerung

Loslassen lernen ist ein wesentlicher Prozess auf dem Weg zu einem ausgeglichenen und glücklichen Leben und einer anhaltenden inneren Balance. Mit den richtigen Strategien und Übungen kann jeder lernen, negative Emotionen und Erfahrungen freizugeben, den Weg für Wachstum und Glück zu ebnen und für die selbst und andere wieder mehr Liebe zu empfinden.

Erinnere dich daran, dass es in Ordnung ist, Unterstützung zu suchen und dass jeder seine eigene Geschwindigkeit hat. Das Wichtigste ist, sich selbst Raum und Geduld zu geben. Loslassen ist keine Einbahnstraße, es ist eine Reise, auf der es auf und ab geht, aber mit jeder Hürde kommst du deinem Ziel näher: emotionalem Wohlbefinden und innerer Freiheit.