Tagung «Kinder und Eltern der neuen Zeit» Aarau 25.11.2018

Ein in vielerlei Hinsicht besonderer Tag war diese Tagung zum Thema «Kinder und Eltern der neuen Zeit».

Danken möchten wir den vier Referenten sowie Emmanuel Steiger für seine «moderate Moderation», wie er selbst diese betitelte.

Nebst Christina waren auf der Bühne: Martina Amato (ehemalige Juristin, Autorin) die zusammen mit ihrem Ehemann seit drei Jahren ihre beiden Töchter mit Homeschooling begleitet, sowie Lena Giger (Autorin, Coach) die mit ihrem kleinen Sohn Shilal sowie ihrer Hündin Taischa auf der Bühne und im Saal präsent war und konsequent den Weg geht, den ihr Herz ihr weist, sowie Manuel Grämiger (Certified Integral Coach und Dipl. Mentaltrainer), der mit seiner Frau und den drei Kindern seit 2015 die Welt bereist und die Kinder unterwegs unterrichtet.

All diese Menschen repräsentieren ein pionierhaftes Leben und Sein in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Jeder und jede von ihnen betritt auf seine Art Neuland im Leben und hilft mit, neue Wege vorzupfaden, was es denen, die nachkommen, leichter macht, solche selbst zu begehen.

Unsere Zeit braucht dringend Menschen, die den Mut haben, für sich und ihre Herzensbedürfnisse und insbesondere jene ihrer Kinder einzustehen. Und diese auf verantwortungsvolle Weise umzusetzen und in ihr jeweiliges Leben zu integrieren und damit Neues zu schaffen. Denn unsere Gesellschaft steht vor einem grossen Wandel und es braucht für eine menschliche und blühende Zukunft völlig neue Ansätze.

Um eines noch klar zu betonen: Keiner der Anwesenden verurteilt das bestehende System. Auch Christina betont immer wieder, dass für viele Kinder die Volksschule durchaus richtig sein kann. Die Plädoyers gingen immer in die Richtung, dass es jedem Kind und jeder Familie freigestellt werden soll, wo und wie ein Kind seine Bildung bezieht. Es wurde klar gesagt, dass man nicht gegen die Schule, sondern für den Wandel ist, auch für eine freie Schulwahl, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingeht und keine finanziellen Benachteiligungen mit sich bringt.

Danken möchten wir auch den unglaublich vielen Lehrpersonen, die anwesend waren – nach den hochgestreckten Händen zu schätzen, waren es weit mehr als die Hälfte der etwa 600 Anwesenden! Diese Tatsache ist ermutigend, denn es braucht auch dringend diejenigen, die jetzt direkt im bestehenden System beteiligt sind und dort mithelfen, den benötigten Wandel zu bringen.


Zunächst gab es eine Einführung von Emmanuel, in der er betonte, wie wichtig es ist, neue Wege für sich zu schaffen, wo vorher noch keine waren und in der er über einige Pioniere des neuen Lernens sprach, sowie die neusten Erkenntnisse aus der Hirnforschung, die ganz klar belegen, dass Begeisterung, kombiniert mit dem eigenen Impuls, etwas zu lernen, zu sehr schnellen und effizienten Lerneffekten führt.

Christina übernahm dann kurz das Wort, um anzumerken, dass das jetzt sehr stark rein aus dem Verstand heraus betrachtet sei und dass unsere Gesellschaft Entspannung braucht. Dass es entspannte Menschen braucht, damit überhaupt Neues entstehen kann.

Alle Referenten erläuterten nun kurz die Umstände, wie es dazu kam, dass sie begannen, neue Wege für sich und ihre Kinder zu suchen und zu gehen. Dies entstand durchgehend, so unterschiedlich die Geschichten auch sein mögen, aus einem Gefühl des Unglücklichseins mit der bestehenden Situation. Das Leben, so wie man es vielleicht für sich geplant hatte, entglitt plötzlich jeglicher Kontrolle, entweder durch Krankheiten, die sich in der ganzen Familie aus dieser bestehenden Unstimmigkeit heraus manifestierten, oder durch Kinder, die rebellierten und sich verweigerten oder das eigene Herz, welches klar «nein» sagte zu etwas Bestehendem, oder eben einer Kombination aus alledem.

Den auf der Bühne als Referenten Anwesenden ist gemeinsam, dass sie alle anfingen, diese Zeichen ernst zu nehmen und dann konsequent eine Veränderung versuchten herbeizuführen, indem sie mutig begannen, den für sie in dieser Situation gangbarsten und stimmigsten Weg zu finden und diesen dann einzuschlagen.

Martina Amato merkte dazu an, dass Planung oft mit Kontrollbedürfnis zu tun hat und man in manchen Situationen plötzlich gezwungen wird, dieses loszulassen.

Sie berichtet auch von dem Weg, den sie mit einer ihrer Töchter ging, nachdem diese kurz nach Schuleintritt begann die Schule zu verweigern. Einerseits habe sie auf einmal Ängste gehabt. Andererseits konnte sie ganz klar sagen:“ An diese Schule gehe ich nie wieder, denn diese fühlt sich nicht an wie das richtige Leben an“. Bei einem Krisengespräch mit der Kinderärztin erwähnte jene die Möglichkeit des Homeschoolings und Martina Amato entschied sich schliesslich zusammen mit ihrer Familie diesen Weg einzuschlagen.

Heute sind ihre Töchter wunderbar unterwegs, besuchen eine kleine private Schule, Ängste und Panikattacken verschwanden so plötzlich, wie sie gekommen waren und die Bemerkung der betroffenen Tochter hierzu war: »Mami, Ängste sind nur im Kopf…».

Wie wunderbar weise!

Martina erzählt auch die Geschichte eines Vaters dessen ältester Sohn (11) sich zur Zeit mit Themen beschäftigt, die in seinem Alter im normalen Schulalltag völlig undenkbar wären. Er befasst sich intensiv mit sämtlichen Schriften Albert Einsteins, träumt davon, «eine neue Energie zu erfinden» und setzt sich im Moment gerade mit der Schöpfungstheorie auseinander.

Martina Amatos Vorschlag für Bildungsgutscheine, die ermöglichen sollen, dass jede Familie mit ihrem Kind damit die Schule oder die Bildungsform wählen kann, welche den Bedürfnissen des Kinder am besten entspricht, finde ich einen interessanten Ansatz.

Auch erzählt sie, da die gesetzlichen Bestimmungen überall ein wenig anders seien, «bei uns in der Schweiz haben wir nicht nur Steuertourismus sondern auch einen Homeschooltourismus». So ziehen gewisse Familien, die gerne Homeschooling machen möchten und dies in ihrem Wohnkanton nicht vorgesehen ist, sogar in einen anderen Kanton um.

Lena erzählte, wie unglücklich sie sich fühlt mit den in unserer Gesellschaft vorhandenen Konzepten, die einengen und wie sehr ihr Herz sich glücklich fühlt mit Dingen, die leider so gar nicht «wirtschaftlich» sind. Dass aber ihr Herz ihr sagt: «Hey, du bist frei!»

Sie sprach auch über die Herausforderung für die Kinder, wenn sie hier ankommen. Sie sind noch so mit ihrem inneren Licht verbunden und nun kommen sie in eine Umgebung, die doch recht dunkel und starr ist und wie gross die Herausforderung auch als Mutter ist, dieses Ankommen zu begleiten. Dass Müttern nicht in erster Linie damit gedient ist, wenn man ihnen zur Entlastung die Kinder «wegnimmt», damit sie mal Pause haben, sondern indem man die Mütter selbst hilfreich unterstützt.

Manuel merkt an, dass dies auch mit grösseren Kindern noch so ist und er betont während des Seminars immer wieder, wie wichtig die Verbindung mit dem eigenen Inneren ist, das Verinnerlichen (INNEhalten…Anm. N.G.) mittels Meditation, die ja nicht immer in der klassischen Meditationshaltung ausgeführt werden muss, sondern durchaus auch während Bewegung oder dem Ausführen von Arbeiten stattfinden kann, indem man sich z.B. auf den Atem konzentriert. Dass er und seine Frau dies auch an ihre Kinder weitergeben.

Eindrücklich berichtet er, wie seine Kinder sich in dieser Schule des Lebens entwickeln, wie er und seine Frau die Kinder darin begleiten, das zu lernen, wofür sie gerade «brennen».

Christinas Wortmeldung zur Schule (1)

Christina meldete sich zu Wort und sprach darüber, dass das eigenständige Denken in den Schulen nicht gefördert wird. Lerninhalte sollen kritiklos so übernommen werden, wie sie präsentiert werden. Dass dadurch in den vielen Schuljahren ein Gedankenkonstrukt und Weltbild aufgebaut wird, mit welchem die jungen Menschen dann ins Leben gehen und welches später unsere ganze Weltsicht bestimmt.

Sie betonte, dass Erfindungen ja immer nur dann entstanden sind und entstehen, wenn jemand «hindenkt, wo noch nie hingedacht wurde». Dass Schule dazu anregen und dazu führen sollte, dass die Begeisterung erhalten bleibt, dass ja schliesslich niemand begeisterungslos auf die Welt kommt!

«Kinder sind die ersten, die der Gesellschaft zeigen können, wie sie mal werden kann. Unsere Gesellschaft erklärt neue Impulse oft erst einmal als gestört. Alles, was nicht in den Durchschnitt passt, wird als nicht normal erklärt.»

«Die Zukunft wird so als krank erklärt, nur damit wir unsere Vergangenheit erhalten können!»

«Kinder wollen oft keine Hausaufgaben machen, weil es ihnen nicht entspricht. Das ist nicht, weil Kinder etwas seltsam im Kopf sind. Wir können an den Kindern messen, wie aktuell unser Schulsystem ist. Je reibungsloser es läuft, desto mehr entspricht es den Kindern. Je lieber die Kinder in die Schule gehen, desto aktueller ist das System.

In der Schule sollten nicht nur Inhalte wie Schreiben, Lesen, Mathematik und Geometrie vermittelt werden. Auch, wie man einen Konflikt löst oder wie man mit ganz Neuartigem umgehen kann, sollte Lerninhalt sein. Wenn sie in die Schule kommen, sind Kinder oft das erste Mal mit ganz neuen Menschen ausserhalb von Verwandtschaft, Familie und Freunden zusammen.»

Christina sagt, dass sie die wichtigsten Dinge im Leben nicht in der Schule gelernt hat. Sie fügt die witzige Bemerkung eines Mannes an, der meinte, wenn er eine Autopanne hat, möchte er wissen, wie er das Auto reparieren kann und es nützt ihm sehr wenig, wenn er statt dessen den Umfang des Reifens oder den Flächeninhalt des Pannendreiecks berechnen kann…

«Die Dinge, die wir lernen, können nicht alle aufgeschrieben werden. Vieles davon tragen wir im Herzen nach Hause.

Für mich stellt sich einfach die Frage: Was begeistert mich? Es können nicht alle von uns durch diesen Kanal getrieben werden, wodurch dann eine geformte Masse entsteht. In dieser Hinsicht brauchen wir weniger Verallgemeinerung und mehr Individualisierung.»

Frage einer Lehrerin
«Ich spüre, dass die Kinder anders sind. Und ich fühle mich etwas verloren, denn ich möchte etwas INNERhalb des Systems weitergeben. Aber ich bräuchte Hilfe.»

Dazu antwortete Martina, dass sie eine von vielen ist, denen es so geht. Dass sie ihr das Buch «Die Glücksschule» bzw. eine Vernetzung im Verein (siehe Liste unten) empfiehlt. (siehe HIER).

Und dass viele in ihrer Situation ein eigenes Projekt starten oder Homeschooling-LehrerIn werden.

Manuel ergänzt, dass die kleinen Wunder im Alltag geschehen, wenn man sich fragt: «Worum geht es denn eigentlich wirklich?», was dazu führt, dass es nicht immer ein Drama braucht oder den radikalen Abbruch. Wenn man kleine Schritte macht, muss man nicht immer gleich Neues erfinden. Und dass wir oft Muster in uns tragen, die verhindern, dass wir erkennen können, dass wir die Lösung in uns selbst tragen und es ein wichtiger Prozess ist, auf uns selbst zu hören und wir dadurch oft gar keine Hilfe von aussen brauchen.

Und Lena merkt an, dass es einfach wichtig ist, im Herzen zu sein, denn das sei die beste Möglichkeit, herauszufinden, wo unser Weg hinführt. Ob es z.B. gilt, im System zu bleiben und dort zu wirken oder ob es darum geht, auszusteigen… «dein Herz weiss alles», sagt sie. Und : «Folge der Freude»!

Grenzen setzen, Bestrafung
Auch dieses Thema kam, nebst vielen anderen, die hier nicht im Detail aufgeführt werden können, zur Sprache.

Es stellte sich heraus, dass ein System der Bestrafung (zum Beispiel Strafpunkte sammeln etc.) klar die Lernfreude bei den Kindern der ReferentInnen getrübt hat, es wurden verschiedene Beispiele aus dem Schulalltag angeführt.

Besonders interessant fand ich die Aussage von Manuel, dass er seine Kinder aber auch nicht besonders lobt, denn das verstärke nur die Wertung. Er und seine Frau bestätigen ihre Kinder eher darin, dass sie wunderbar und geliebt sind, genauso wie sie sind und nicht aufgrund von Leistungen. Dass sie ihren Kindern damit das Kostbarste mitgeben, was sie Ihnen mitgeben können: Dass sie wertvoll sind, genauso wie sie sind.

Es war Thema, dass Bestrafung nur zerstörerisch wirkt, dass in den Schulen ja sogar ein Zahlensystem dafür geschaffen wurde und dass dieses mit Ängsten gekoppelt ist. Diese übertragen sich auch auf die Eltern, die dann die Angst entwickeln, ob ihr Kind denn auch «gut genug» ist.

Lena meinte, dass es zum Thema Grenzen setzen keinen Ratgeber geben könne. Sie wolle aber immer da, wo sie Grenzen setze, schauen: «Ist das aus Liebe?» und versuchen, ihrem Sohn das zu erklären. Einmal sei sie «antiautoritär», ein andermal setze sie sehr klare Grenzen, ganz so, wie es aus dem Augenblick heraus stimmig sei.

Homeschooling und die Begeisterung als Motor

Martina erwähnt, dass wir ja alle eigentlich Homeschooling machen mit unseren Kindern, bevor sie in die Schule kommen. Es bedeutet eigentlich, das Kind dort abzuholen, wo es gerade Begeisterung zeigt. Und dass es ja so bleiben könnte, denn Kinder sind dermassen begeisterungsfähig. Das ist das wichtigste Werkzeug zum Lernen.

Martina erzählt, dass sie und ihre Töchter täglich so viel gelernt haben, ohne es zu merken. Und dass sie bei dieser Form des Lernens im Gegenzug auch so viel von ihren Töchtern hat lernen dürfen.

Und sie erwähnt, dass sie sich vor drei Jahren niemals hätte vorstellen können, einmal Homeschooling zu machen mit ihren Töchtern. Heute sei dies jedoch das Beste, was ihnen passieren konnte, ein wundervolles Geschenk.

Viele, wenn es darum geht, eine Veränderung herbeizuführen und in Aktion zu treten, sagen: «ja, aber das Gesetz ist so und so». Martina möchte daran erinnern, dass auch Gesetze nur menschengemacht sind und dass, wenn wir genug Menschen sind, die eine Veränderung wollen, Gesetze auch geändert werden können.

Manuel führte dazu aus, dass, wenn wir zu uns selbst finden, wir so vieles bewegen können. Wir bewirken dann auf einer Ebene, die uns vielleicht nicht einmal bewusst ist, so viel mehr, als wir denken. Wir glauben oft, wir kommen in einer bestimmten Situation nicht mehr weiter – und genau da geht es darum, weiterzumachen. Genau da ist es die Begeisterung, die bewirkt, dass wir weitergehen. Wie bei einem Kind, das lernen will, zu laufen – es fällt hin – und steht wieder auf und macht weiter, bis es klappt. Heute laufen wir auf zwei Beinen und denken nicht mal mehr darüber nach…

Er sagt: «das ist, wofür ich aufrufen möchte. Immer wieder neue Impulse setzen und dafür einstehen».

Christina zu Veränderung und Schule (2)

Dies griff Christina auf und sagte: «Für etwas einstehen ist etwas ganz anderes als gegen etwas sein. Für eine Sache einstehen ist lösungsorientiert.

Wenn wir Veränderung wollen, ist der erste Schritt immer die Bewusstwerdung. Dinge sind ja entstanden, weil Menschen mit ihrem Bewusstsein gemeinsam etwas erschaffen haben. Wenn wir Veränderung wollen, dann müssen wir bei uns selbst anfangen.

Viele wünschen sich eine Änderung und handeln nicht danach.

Stellt euch vor, es gibt ein Gesetz, das besagt, dass wir keine Karotten mehr anbauen dürfen. Ja, und wenn dann die Leute trotzdem Karotten anbauen, gibt es zwar das Gesetz, aber es hat nichts genützt.

Es wäre so wichtig, dass jeder dort, wo er ist, sich äussert, welche Veränderung er/sie sich wünscht. Wir brauchen Schulen, die flexibel und beweglich sind. Wo der Druck von den Kindern weggenommen wird, damit sie wieder ins Herz kommen. Wir bringen so viele Muster mit von der Erziehung her, „wie man es macht“. Es geht darum, diese Muster, wenn sie nicht mehr förderlich sind, wegzulassen.

Es wäre schön, wenn die Schule auch dabei helfen würde, diese Muster zu lösen.

Es wäre schön, wenn es frei wäre…Das Lernen ist frei, es gibt keine Lehrpläne etc.

Aber das braucht auch das Vertrauen der Eltern in ihre Kinder («Ja, lernt es denn so überhaupt etwas?»).

Es braucht das Vertrauen, dass, wenn ein Kind im Kontakt mit seinem eigenen Inneren ist, es immer zur richtigen Zeit das Richtige lernt…

Gerade auch im Bereich Bildung merken wir, dass es einen Wandel braucht. Wenn Kinder sogar Selbstmord begehen wegen Schule, dann stimmt was nicht.

Man kann die Kinder, die sich in der Volksschule wohl fühlen, ja dort sein lassen. Es gibt Kinder, die haben eine Struktur, die passt in die Volksschule. Aber die anderen, die brauchen etwas anderes.

Systeme bestehen aus Menschen, damit brauchen wir eben viele Menschen, die eine Veränderung wollen. Es wäre wunderbar, wenn wir wüssten, WIE VIELE in der Schweiz sich denn ein neues Bildungssystem wünschen? Es wäre toll, wenn wir das wüssten…

Es braucht genug Menschen, die bereit sind, zu sagen «Ja, wir sind bereit, einen neuen Impuls zu setzen».

Dazu müssen wir wissen: «Wo wollen wir denn eigentlich hin?»

Es braucht also 3 Punkte: 1. Die Ausrichtung, 2. Die Menschen und 3. vielleicht ein wenig Verrücktheit….im positiven Sinn!

Denn alles, was aus dem Durchschnitt fällt, wird ja auch schnell als verrückt erklärt. Wenn dir also jemand sagt: »Du bist verrückt!», dann nimm das als Kompliment…

Änderungen, die langfristig funktionieren, basieren immer darauf, dass Menschen finden, sie möchten jetzt von sich aus etwas anderes.

Bei einer Schule geht es ja um Kinder. Deshalb sollte sich die Schule an ihnen ausrichten. Wir haben gelernt, zu konsumieren. Aber wenn wir ein System verändern wollen, geht das nur dann, wenn die Menschen, die mit diesem System in Verbindung stehen, anderen auch mitteilen, WAS sie anders haben möchten.

Ich habe die Idee, dass es eine Plattform geben soll, auf der sich Menschen, die eine Veränderung möchten und die bereit sind, etwas dafür zu tun, vernetzen können. Das braucht aber VIELE Menschen. Ich möchte das jetzt einfach wissen. Darum möchte ich das ausprobieren. Ich weiss nicht, wie viele Mails jetzt kommen. Wir brauchen Fakten und Zahlen. Bis jetzt können wir das nur schätzen. Ich möchte wissen, ob wir schon in DER Zeit sind, wo es eine grundlegende Änderung geben könnte…denn dafür braucht es eine grosse Anzahl Menschen!

DENN ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS EINE GROSSE ANZAHL MENSCHEN, DIE EINE MASSE SIND UND DAS GLEICHE WOLLEN, DIE VERÄNDERUNG BRINGEN KÖNNEN!

Ich möchte einschätzen können, ob wir schon so weit sind. Deshalb die Mailadresse unten. Ihr könnt euch in die Liste eintragen derjenigen, die sagen:

«Ja, ich möchte eine Änderung im Schulsystem. Und ich bin bereit, etwas, auch nur wenig, dafür zu tun.»

Zum Schluss

Soweit die Notizen zu diesem Tag, die wie immer nur ein wenig das beleuchten können, was gesagt wurde. Kernstück aber war Christinas Aufruf, Veränderung zu bewirken, indem wir unsere Wünsche kundtun und uns zusammentun.

Ihr Anliegen ist es, dass Kindern diejenige Bildungsmöglichkeit offen steht, die ihnen am meisten liegt, die den Kindern ihre Begeisterungsfähigkeit lässt, die eigenständiges Denken und Forschen fördert und ihrem wahren Sein entspricht.

Die wunderbaren Beiträge aller ReferentInnen, ob nun in Worten, oder wie bei Lena auch in Taten, indem sie einfach das tat, was für sie und ihren Sohn stimmig war, ohne andere dabei zu beeinträchtigen, gaben diesem Tag seine Farbigkeit, Lebendigkeit und Vielseitigkeit. Nicht zu vergessen eine auflockernde Tanzeinlage hie und da.

Danke nochmals allen auf der Bühne und allen Anwesenden im Saal.

«Danke für diesen wunderschönen Tag und dafür, wen ich alles kennenlernen durfte. Ich freue mich, dass dieser Saal so voll ist heute, und ich wünschte, das wäre auf SRF (Schweizer Fernsehen, Anm. N.G.) übertragen worden. Heute ist Abstimmungstag – und in Tagen, in denen es möglich ist, über Hornkuh-Initiativen abzustimmen, müsste es auch möglich sein, über ein neues Bildungssystem abzustimmen!»